Kreissportbund Hildburghausen e.V.

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Regionale Schulsportkonferenz tagte

Bild von dem Banner Jahr des Schulsports - (c) Karl-Wolfgang Fleißig„Sport frei!“ hieß es am 25. April 2009 zur regionalen Schulsportkonferenz der Staatlichen Schulämter Neuhaus/Rwg. und Schmalkalden in Schleusingen im „Jahr des Schulsports“ 2009 sowie des 250. Geburtstages von GutsMuths. Rund 170 Teilnehmer aus den Landkreisen Hildburghausen, Sonneberg und Schmalkalden – Meiningen sowie der kreisfreien Stadt Suhl waren gekommen, um sich im Sinne des Philanthropen, Pädagogen sowie Begründers der neuzeitlichen Körpererziehung GutsMuths unter dem Thema "GutsMuths bewegt(e) Schüler" fortzubilden und körperlich zu ertüchtigen.


Als Gäste konnten die beiden Schulamtsleiter Gerhard Berwing und Wolfgang Diez vom Neuhäuser bzw. Schmalkaldener Schulamt sowie der Schleusinger Bürgermeister Klaus Brodführer und Vertreter der Kreissportbünde und –jugend begrüßt werden.
Kulturell-sportlich eingestimmt wurden die Teilnehmer in der Aula der Schleusinger Regelschule von den amtierenden Thüringer Vizemeistern im Jugendshowtanz - den Kindern des SCC Slusia Schleusingen sowie Schülerinnen und Schülern der Grund- und Regelschule mit Tanzeinlagen und einem Theaterstück unter dem Motto „Eine Sportstunde der besonderen Art“ sowie Sportgymnastik. Die Darbietungen fanden den besonderen Applaus der Konferenzteilnehmer.
 
Schulamtsleiter Gerhard Berwing konnte in seinem Grußwort feststellen, dass die erste gemeinsame Sportkonferenz der beiden Schulämter durchaus Ausgangspunkt für weitere Großprojekte sein kann. Sein Dank ging an den Bürgermeister Klaus Brodführer, der stets Interesse an schulischen Belangen zeigt, an all jene, ohne die eine Vielfalt auf sportlicher Ebene nicht möglich ist und an alle Beteiligten der Schulsportkonferenz. Für ihn ist GutsMuths auch nach einem Viertel Jahrtausend noch nicht vergessen. Wichtig ist, so Berwing, dass die Kinder und Jugendlichen Freude am Sport finden.

Auch für den Schulamtsleiter Wolfgang Diez ist beispielsweise die Entwicklung von Freude an Schule und Sport ebenso wichtig zum Erreichen einer höheren Lernleistung wie die Schulung von Fairness als oberstes Erziehungsziel im Sportunterricht. Mit einer guten Motivation im Schulsport, so der Gast aus Schmalkalden, soll die Grundlage für eine lebenslange Begeisterung der Kinder und Jugendlichen für Sport und damit eine gesunde Lebensweise gelegt werden.

Bürgermeister Brodführer verwies auf die geschichtliche Tradition Schleusingens und seiner Schulen ebenso wie voller Stolz auf die sportlichen Einrichtungen der Stadt. Es gehört zum Image Schleusingens als Schulstadt und ehemalige Kreisstadt, so das Stadtoberhaupt, auch künftig die Schulen in der Stadt zu behalten. Brodführer appellierte an die Sportlehrer Schleusingens, sich noch mehr in die Sportvereine einzubringen und die Jugendlichen für die Vereine zu motivieren, zumal es in der Stadt nur noch fünf Sportvereine gibt.

Im Eröffnungsreferat sprach Dr. Wolfgang Gündel von der Universität Erfurt „Zur aktuellen Situation der körperlich-motorischen Entwicklung unserer Schuljugend und didaktisch-methodische Schlussfolgerungen“. „Vor 100 Jahren“, so der Referent, „sind Eltern und Urgroßeltern viele Wege gelaufen und haben so ihre Motorik trainiert.“ Heute jedoch wird von den Kindern und Jugendlichen viel gesessen und gefahren. Das Training der Motorik ist nicht mehr so wie früher gegeben. Dies führt u. a. zu neuen Phänomenen des Verhaltens im sozialen Umfeld, Essstörungen nehmen zu, es kommt zu Veränderungen in der Sprachentwicklung oder auch zur Beeinträchtigung der sensomotorischen Reifung. Verschiedene Studien haben dafür Belege erbracht, so Dr. Gündel. 1974 waren rund 70 Prozent der beobachteten Kinder nach einer solchen Studie im normalen Bereich der motorischen Entwicklung. 1987 bereits erreichten nur noch 84, 5 Prozent die Werte von 1974. Bei weiteren Studien in den nachfolgenden Jahren haben sie die Werte weiter zu Ungunsten einer normalen motorischen Entwicklung verschoben. Auch Untersuchungen zum Übergewicht bzw. zur Fettsucht haben eine beständige Verschlechterung der letzten Jahre gezeigt. Im Jahre 2006 waren 18,6 Prozent aller 11 bis 13jährigen Schüler übergewichtig bzw. fettleibig und im Alter von 14 bis 17 Jahren 17,1 Prozent der Jugendlichen. Die körperliche Leistungsfähigkeit hat abgenommen. In den Jahren von 1986 bis 1995 hat sich die Sprungkraft der 11 bis 18jährigen von 54 cm auf 34 cm verringert oder auch die Haltekraft von 32 Sekunden auf 17 Sekunden. Die Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Ärzte Deutschlands (WIAD-Studie) zeigt auch hier in den Jahren nach 2000 eine Verschlechterung gegenüber den Ergebnissen von 1995.
Welche Schlussfolgerungen lassen sich nun aus diesen bedenklichen Zahlen ableiten? Drei Stunden Sport in der Woche oder besser noch, eine tägliche Sportstunde wären wichtig, so die Studien, um die angestauten Defizite nicht nur der körperlichen Leistungsfähigkeit abzubauen. Hilfreich auch hier kann die Zusammenarbeit der einzelnen Partner, vor allem mit den Sportvereinen, sein.
Aber auch eine gesunde Ernährung, eine Erziehung zum selbstständigen Sporttreiben oder beispielsweise auch ein abwechslungsreicher und belastungswirksamer Sportunterricht der Kinder in der Grundschule sind Möglichkeiten der Problemlösungen. Auch in den höheren Klassenstufen gilt es, so Wolfgang Gündel, „Sport als Lebensgefühl“ zu vermitteln.
 
Umfangreich war in diesem Sinne dann auch das Angebot, das für die Teilnehmer auf die Beine gestellt wurde.
Zu sehen war an diesem Tage auch die Wanderausstellung J. C. Friedrich GutsMuths“ des Landessportbundes, eine Präsentation der Schleusinger Regelschule als „Bewegungsfreundliche Schule“ des Landkreises Hildburghausen, eine Präsentation des Staatlichen Schulamtes Schmalkalden unter dem Thema „ Täglich eine Stunde Sport – damit die Kleinen groß rauskommen“ oder auch eine Ausstellung der schönsten Bilder des Mal- und Zeichenwettbewerbs der Grund- und Regelschule sowie des Gymnasiums Schleusingen. Mit dabei ebenfalls ein Stand zur Lehrergesundheit, Schautafeln der Thüringer Verbraucherzentrale zum Nationalen Aktionsplan zur Prävention von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und damit zusammenhängenden Krankheiten.
 
In zwei Durchgängen konnten sich dann die 170 Teilnehmer in jeweils einem Workshop aktiv sportlich und körperlich betätigen. Zehn solcher Angebote standen zur Auswahl, die das Thema Sport in irgendeiner Form zum Inhalt hatten. Und sie nutzten die Zeit der jeweils 90 Minuten, um sich Anregungen für ihre Arbeit mit den Kindern zu holen. Natürlich nahmen die Sportlehrer und einige Erzieherinnen aus Kindertagesstätten die Aufgaben an den einzelnen Stationen ernst, was man ihnen auch mit den ein oder anderen Schweißperlen auf der Stirn ansehen konnte.
 
In der Mittagspause sorgte der Schülerkiosk der Regelschule zusammen mit Lehrern für das leibliche Wohl und Stärkung für die zweite Runde.
 
In Verantwortung der Schulsportkoordinatoren der beiden Schulamtsbereiche sowie der Fachberater für Sport und Partner des Schulsports aus den Kreissportverbänden, der Kreissportjugend und der Schulleitungen der Schleusinger Grund- und Regelschule „Gerhart Hauptmann“ wurde eine Veranstaltung konzipiert, die, so der Schulsportkoordinator Wolfgang Leipold-Büttner aus dem Schulamt Neuhaus rückblickend, von der Anzahl der Teilnehmer und der Qualität der sportlich-kulturellen Umrahmung überzeugend war.
Aber auch das Ambiente sowie das Umfeld der Schulsportkonferenz mit dem Schulkomplex, der Dreifelderhalle, dem Sportplatz, Sonnenschein pur, die Angebote der Workshops sowie Ausstellungen und natürlich die Bereitschaft der Teilnehmer, sich auch aktiv in diesen Tag einzubringen, trugen zum Erfolg dieser Veranstaltung bei, einem der vielen Höhepunkte im „Jahr des Schulsports“ 2009 und des 250. Geburtstages von J. C. Friedrich GutsMuths.

Bild Konferenz - (c) Karl-Wolfgang Fleißig

 

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