Die Zukunft des Ehrenamts im Sport

Sportvereine leben vom Ehrenamt - doch es bröckelt. Immer weniger Menschen engagieren sich langfristig. Bürokratie, Zeitdruck und fehlende Wertschätzung sind zentrale Probleme und erfordern neue Lösungen. Diese Aussagen unterstreichen die Zahlen des aktuellen bundesweiten Sportentwicklungsberichts. Die gute Nachricht: Weit mehr als acht Millionen Menschen engagieren sich freiwillig oder ehrenamtlich in Deutschlands 86.000 Sportvereinen. Davon rund zwei Millionen ehrenamtlich, also zum Beispiel als Vorstand oder als Trainerin im Verein.
In Thüringer Sportvereinen engagieren sich den Zahlen des aktuellen Sportberichtes nach rund 60.000 Mitglieder in ehrenamtlichen Positionen (Vorstandsmitglieder, Abteilungsvorstände, Trainer*innen und Übungsleiter*innen, Schieds- und Kampfrichter*innen). Dazu kommen ca. 120.000 freiwillige Helfer*innen bei entsprechenden Einsätzen oder Veranstaltungen im Verein. Dies ergibt eine Gesamtzahl von bis zu 180.000 ehrenamtlich und freiwillig Engagierten in den Sportvereinen in Thüringen.
Durch gezielte Maßnahmen, die das Ehrenamt auf der einen Seite entlasten und auf der anderen Seite mehr Wertschätzung für diese wichtige Arbeit zeigen. Mit dem Steueränderungsgesetz 2025 hat die Bundesregierung den Aufschlag zum Bürokratieabbau eingeläutet. Mit dem geplanten Gesetz sollen von 2026 an die steuerfreien Pauschalen für Ehrenamt und Trainer*innen steigen und die Freigrenzen für Vereine erhöht werden, so dass nicht jeder eingenommene Cent genau dokumentiert werden muss. Das hilft den ehrenamtlich Engagierten dabei, sich wieder auf das zu konzentrieren, warum sie dieses Amt ausüben: Um Spaß zu haben (95 Prozent), mit Menschen zusammenzukommen (84 Prozent) und die Gesellschaft mitzugestalten (78 Prozent).
Augenmerk sollte aber auch auf die Zielgruppe der 18- bis 34-Jährigen gelegt werden. Ihr Anteil an der Gruppe der Bildungsengagierten ist mit 44 Prozent überproportional hoch. Im Gegensatz dazu steht, dass 46,4 Prozent der Vereine keine Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche anbieten. Dabei steht die frühe Partizipation in engem Zusammenhang mit einer positiven Entwicklung der Zahl ehrenamtlich engagierter Jugendlicher im Verein, deshalb ist es wichtig, überhaupt solche Möglichkeiten zu schaffen. Jüngere Menschen, die durch Beruf und Familie womöglich weniger Freizeit haben, können über kurzfristiges, projektbezogenes Engagement an die Vereinsarbeit herangeführt und somit langsam auf ein längerfristig angelegtes Ehrenamt vorbereitet werden.
Dieser Zielgruppe haben wir uns bei unserem Projekt SURE angenommen. Hier läuft ab November der nächste Ausbildungslehrgang.
Auch die Qualifizierung von Menschen für ein ehrenamtliches Engagement sollte noch stärker und gezielter gefördert werden - ehrenamtlich Engagierte und Trainer*innen bleiben länger dabei, wenn sie eine entsprechende Qualifizierung über eine DOSB-Lizenz erworben haben.
Und auch hier haben wir einiges im Gepäck: der nächste Grundlagenlehrgang in Hildburghausen startet im November, 2026 findet auch wieder eine Ausbildung zum Übungsleiter-C Breitensport in Hildburghausen statt. In unserem vielseitigen Fortbildungsprogramm liefern wir immer wieder neue Impulse und Anregungen für das sportliche Training.
Bleibt als Fazit: Wenngleich freiwillige Helfer auf Vereinsfesten wichtig sind und auch ihre Arbeit Wertschätzung verdient hat, so sind es doch die langfristig engagierten ehrenamtlichen Vorstände und Trainer*innen, die den größten Beitrag dazu leisten, die Sportvereine am Laufen zu halten und weiterzuentwickeln.
Und auch hier unser Apell: den Ehrenamtlichen immer mal „Danke“ sagen – warum nicht mit einer Ehrung? Hier gibt es vom KSB HBN, dem LSB aber auch den Fachverbänden tolle Möglichkeiten. Gerne unter 03685/701636 melden, wir unterstützen euch.
Quelle: DOSB/ LSB / KSB HBN
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