Engagierte mit Bundesverdienstorden ausgezeichnet
Vorgestern Nachmittag wurden im Kaisersaal in Erfurt mehrere Personen mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Auftrag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm Ministerpräsident Bodo Ramelow diese Ehrungen vor.
„Ich finde es mehr als passend, dass zu Beginn des Jahres, in dem insgesamt vier Europameisterschaften in Deutschland stattfinden werden, gleich mehreren Thüringer Sportskanonen der Bundesverdienstorden überreicht wird. Ich bin begeistert angesichts der Lebensleistung dieser Personen, die allesamt einen Großteil ihrer persönlichen Kraft und Zeit in den Thüringer Sport und damit in eine wichtige Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens investiert haben, ja mitunter weiterhin investieren“, so Ministerpräsident Bodo Ramelow vorab.
Unter den Ausgezeichneten ist auch Rolf Trier aus Hildburghausen. Er wurde für sein langjähriges Engagement als Kampfrichter und sein Wirken als Sportorganisator mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Ohne Schiedsrichter gibt es kein Spiel, ohne Kampfrichter keinen Wettkampf. Dadurch werden die Unparteiischen zur essentiellen Figur des organisierten Wettkampfsports.
Einer von ihnen ist Rolf Trier. Bereits seit 1960 als Kampfrichter aktiv, bildet er darüber hinaus selbst Kampfrichterinnen und Kampfrichter aus.
Als einst selbst erfolgreicher Athlet, der es 1956 zu den Jugendmeisterschaften der DDR schaffte, und ehemaliger Sektions- und Übungsleiter in Hildburghausen kann er dabei aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen. Und für seine tollen leichtathletischen Leistungen gibt es einen weiteren Fakt. Denn Rolf Trier hält noch immer zwei Kreisrekorde, die er als Jugendlicher aufstellte. Am 28. Juni 1957 schaffte er beim Sportfest in Veilsdorf im Weitsprung 6,71 Meter. Am 31. August 1958 in Geschwenda blieb die Uhr über 110 Meter Hürden bei 17,0 Sekunden stehen. Beide Rekorde stehen bei der männliche Jugend U 20 in den Analen.
Bis zum Ende der DDR war Herr Trier als Kampfrichter bei den Spartakiaden im Einsatz. Besondere Höhepunkt waren der Auswahlwettkampf der deutschen Leichtathletikverbände für die gemeinsame Olympiamannschaft 1964 oder auch der Länderkampf der Junioren in Leningrad. Nach der Wiedervereinigung führte Herr Trier seine Kampfrichtertätigkeit auf verschiedenen Ebenen fort. Und auch noch heute unterstützt er Leichtathletikwettkämpfe – an bis zu 30 Wochenenden im Jahr.
Daneben hat sich Rolf Trier als Organisator von Sportveranstaltungen verdient gemacht. Bekannt ist er den meisten vermutlich als Initiator des traditionsreichen Werra-Rennsteig-Cups. Gemeinsam mit seiner Frau organisierte er über viele Jahre diesen Lauf und entwickelte ihn hin zu einer Laufserie, die nun aus neun Einzelwettkämpfen in Südthüringen besteht und sich bei Sportlerinnen und Sportlern aller Altersklassen großer Beliebtheit erfreut.
Auch die Jüngsten im Blick, unterstützt Herr Trier auf lokaler Ebene noch heute den Arbeitskreis Schulsport, die Aktion „Sportlichste Grundschule“ oder auch den „Fitness-Pokal“.
„Nicht nur selbst sportlich aktiv zu sein, sondern vielmehr einer Vielzahl von Menschen den sportlichen Wettkampf als Kampfrichter zu ermöglichen, verdient besondere Anerkennung. Rolf Triers Ausdauer in diesem Bereich lässt ihn selbst als Langstreckenläufer erscheinen. Die eigene Freizeitgestaltung auch an Wochenenden über Jahrzehnte hinweg hinten an zu stellen, nötigt mir großen Respekt ab und wird nun völlig verdient honoriert“, so Ministerpräsident Ramelow.
Auch der Kreissportbund als der organisierte Sport im Landkreis gratulieren recht herzlich zu dieser hohen Auszeichnung. Für uns war es eine Ehre an der Auszeichnungsveranstaltung in Erfurt teilzunehmen und den Chauffeur für den Ordensträger zu geben.
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