Stark und vielseitig
Eine Abordnung des Kreissportbundes (KSB) war diese Woche beim Athletik-Sport-Verein 1932 Schleusingen e.V. zu Gast und durfte den Kraftsportlern beim Training zuschauen. Wir haben die IWF- Weltmeisterschaften, welche bis heute in Norwegen gelaufen sind, zum Anlass genommen, uns mal mit dieser Sportart zu beschäftigen. Dies war die erste WM, bei welcher die neuen Körpergewichtsklassen gemäß IWF (International Weightlifting Federation) angewendet wurden.
Bereits in der Antike wurden die Kräfte der Männer durch das Heben von verschiedenen Gewichten gemessen. Als richtiger Wettkampf konnte sich die Sportart aber erst Ende des 19. Jahrhunderts durchsetzen. Dort liegt der Weltrekord der Männer aktuell bei 492 kg (in der Gewichtsklasse +102 kg) und bei den Frauen bei 335 kg (in der Gewichtsklasse +81 kg). Wahnsinn, oder?
Bei den Olympischen Spielen gibt es Zweikämpfe, bei denen die Athleten durch Reißen und Stoßen versuchen, möglichst schwere Langhanteln hochzuheben. Der übliche Ablauf bei den Wettkämpfen startet mit dem Wiegen, um die Sportler in die richtigen Gewichtsklassen einteilen zu können. Derjenige mit dem niedrigsten Gewicht beginnt. Die Athleten haben für jede Disziplin eine Minute und drei Versuche. Haben sie einen Fehlversuch, darf wiederholt und mit einem größeren Gewicht weiter gemacht werden. Es gewinnt der- bzw. diejenige mit dem besten Gesamtergebnis aus den gültigen Versuchen.
Beim Reißen liegt die Hantel auf dem Boden. Diese wird dann mehr oder weniger ruckartig nach oben gezogen und anschließend in der Hocke über dem Kopf stabilisiert. Anschließend müssen die Heber/-innen kontrolliert aufstehen und die Position mit gestreckten Armen und mit beiden Füßen an einer Linie bewegungslos stehenbleiben, bis das Signal der Kampfrichter ertönt.
Beim Stoßen gibt es zwei Abläufe. Die Hantel wird vom Boden ebenfalls ruckartig aufgenommen, aber in Kombination mit schnellem Absenken in die Kniebeuge. Die Kniebeuge werden hier jedoch nicht wie wir sie kennen ausgeführt, sondern es sind sehr tiefe Kniebeuge und die Knie müssen dabei auch vor den Fußspitzen sein. Die Hantel wird dabei auf den Schultern positioniert. Dort muss sie dann zuerst ruhig gehalten werden und anschließend mit einem Ausfallschritt über den Kopf gestoßen werden, dies nennt man ausstoßen. Diese Endposition muss wieder bis zum Signal der Kampfrichter gehalten werden.
Wir waren ziemlich fasziniert von dieser Sportart und besonders, wie vielseitig hier trainiert wird. Trainer Andy Pfeufer hat auch gleich mit einem Gerücht aufgeräumt: Gewichtheben ist keine gefährliche Sportart und auch das Verletzungsrisiko (das wurde in Studien nachgewiesen) ist sehr gering. Pfeufer empfiehlt die Sportart für alle Interessierten ab dem Grundschulalter, egal ob männlich oder weiblich. Beim ASV ist jeder willkommen, wenn ihr es also einmal ausprobieren wollt, meldet euch gerne bei dem Vereinsvorsitzenden Herrn Panknin ( Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann. ). Trainiert wird in Schleusingen aktuell zweimal wöchentlich.
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