Gelebte Integration in Schönbrunn
Der SV Schleusegrund Schönbrunn hat ausländische Neuzugänge in seinen Abteilungen Fußball und Tischtennis. Der Verein hat nicht etwa Spieler gekauft, sondern kurzum welche integriert.
Die Flüchtlingsproblematik ist in diesen Tagen in aller Munde. Das Thema wird mit allem Für und Wider heiß diskutiert. Der Sport, das hat sich in der Vergangenheit bereits vielfach gezeigt, ist eine probates Mittel zur Integration – nicht nur von Ausländern. Der SV Schleusegrund Schönbrunn hat bereits vor einigen Monaten einen „Schritt in die richtige Richtung“ getan, sagte Landrat Thomas Müller. „Nur mit einem gesunden Miteinander kann es funktionieren.“ In Schönbrunn sind zirka 50 Asylbewerber im ehemaligen Sporthotel untergebracht, einige von ihnen betätigen sich seit Mai in ihrem neuen Umfeld sportlich und spielen beim SV Schleusegrund Fußball beziehungsweise Tischtennis.
„Wir stehen für Integration“, sagte Mark-Andre Möhring, der Vorsitzende des Vereins. „Wir wollen ein Zeichen setzen, um die Hemmschwelle zu senken. Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, diesen Kriegsflüchtlingen zu helfen. Das steht im Vordergrund. Wenn wir sportlich davon profitieren können, umso besser. Aus dem ersten Kontakt beim Training hat sich eine regelmäßige Teilnahme entwickelt.“ Der 21-jährige Akram Rafo Haji soll künftig ebenso in der ersten Mannschaft spielen wie Mahmood Ali (18 Jahre).
Auch der Geschäftsführer des Kreissportbundes Ulrich Hofmann freut sich „über die gelebte Integration in Schönbrunn.“ Der LSB und der KSB unterstützen mit der Übernahme der Versicherungsbeiträge die Integrationsproblematik. Dies ist eine große Hilfe für die betroffenen Sportler und die Sportvereine.
Fußballschuhe erhielten die Iraker aus den privaten Beständen ihrer Mitspieler. Den zweckgebundenen finanziellen Zuschuss in Höhe von 500 Euro, den Peter Brenn, der 1. Vizepräsident des Thüringer Fußball-Verbandes, in Form eines Schecks an Mark-Andre Möhring übergab, kann der SV Schleusegrund Schönbrunn zur Ausstattung der Iraker mit Sportbekleidung und Bällen dennoch „sehr gut gebrauchen“, sagte Möhring. „Was hier in Schönbrunn getan wird ist eine sehr gute Sache“, lobte Brenn die Aktivitäten des Vereins zur Integration ebenso wie Landrat Thomas Müller und Heiko Schilling, der Bürgermeister der Gemeinde Schleusegrund.
Das Fördergeld stammt aus dem Projekt „1:0 für ein Willkommen“, das die Stiftung „Egidius Braun“ des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im März gestartet hat. Auf Antrag werden engagierte Vereine bezuschusst, die sich um Flüchtlinge kümmern und diese in den Vereinssport integrieren. 14 Thüringer Fußballvereine haben sich um die Förderung in Höhe von 500 Euro beworben und eine Bewilligung erhalten – wie der SV Schleusegrund Schönbrunn. Ungeachtet der Förderung betonte Mark-Andre Möhring: „Wir haben ein Zeichen in unserer Region gesetzt und finden hoffentlich Nachahmer.“
Quelle: FW - Sportredaktion