Wanderung zur Ruine
Kennt ihr die Osterburg Ruine bei Henfstädt? Viele von euch vielleicht noch nicht. Wir zeigen euch heute einen tollen Weg von Themar nach Henfstädt mit Besuch der Osterburg.
Zuerst jedoch ein wenig Geschichte dazu. Die Ruine der Burg liegt auf ca. 415 m ü. NN auf dem Hainberg bei Henfstädt (Themar). Entstanden ist sie wahrscheinlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es wird vermutet, dass die Burg als Verwaltungsmittelpunkt der Grafschaft Henneberg errichtet wurde. Ab dem Jahr 1274 wurden die Besitzverhältnisse der Burg ein wenig kompliziert, da sich Amt und Stadt Themar in diesem Jahr begannen zu teilen. Somit teilte sich auch der Besitz der Burg. Die kommenden Jahre gab es ein Hin und Her zwischen der Henneberg-Linie und der Herrenberg-Linie. Auch die Grafen von Schwarzburg und die Herren von Bibra waren im Besitz der Burg. 1459 bis 1468 konnte die Burg in drei Raten durch Henneberg-Schleusingen wieder zurückgekauft werden.
Im Laufe der Jahre verlor die Burg mehr und mehr an Bedeutung. Lediglich wenige Erhaltungsmaßnahmen trugen zum Bestand der Mauern bei. 1496 konnte man letztmals einen Wächter in der Amtsrechnung von Themar finden. Deshalb geht man davon aus, dass die Burg ab 1500 offengelassen wurde.
Der Südost-, Nordwest- und Ostturm sind noch gut erhalten. Sie dienten einst als Wehrtürme. Der Bergfried ist der am besten erhaltene Teil der Osterburg.
Der Brunnen liegt innerhalb der Kernburg gegenüber dem Bergfried. Es wird vermutet, dass der Brunnen in einem geschlossenen Gebäude mit Zugang zum Bergfried integriert war.
Der Ost-Turm besaß ursprünglich mindestens drei Geschosse. Mit der Freilegung der Ostmauer wurde sein ursprüngliches Erscheinungsbild wieder weitestgehend zum Vorschein gebracht. Der Südostturm war der vom Durchmesser her größte der drei Türme. Der Nordwestturm ist rund 12 Meter hoch. Dieser verzeichnet heute jedoch zahlreiche Bauschäden.
Die Ostmauer ist 1950 teilweise eingestürzt und wurde anschließend begraben. Man findet am Südwestturm noch Reste der ehemaligen äußeren Ringmauer. Als 2006-2011 die noch vorhandenen Mauerteile gesichert und der Schutt abgetragen wurde, konnte man der Burg ihr ursprüngliches Aussehen größtenteils wieder geben. 1977 wurde der „Arbeitskreis Osterburg“ gegründet, welcher sich bis heute um die Anlage der Burg kümmert.
Unsere Wanderung startet, wie bereits oben beschrieben, in Themar. Dort haben wir beim Schützenplatz geparkt und sind durch die Innenstadt über den Markt zum Radweg gelaufen. Diesen kann man der Werra entlang folgen und die tolle Natur beobachten. Der Weg ist geteert und somit auch für Kinderwagen oder Bollerwagen sehr gut geeignet. Man findet auf dem Weg nach Henfstädt zwei Mal eine Sitzgelegenheit, um sich auszuruhen. Im Ort angekommen, folgt man einfach der Straße in Richtung Ortsausgang (B89). Man überquert die Werra über eine Brücke und kommt an einem Parkplatz vorbei. Dieser ist für alle zu empfehlen, die nicht von Themar aus starten möchten, sondern einfach am Fuße des Berges. Am bevorstehenden Bahnübergang geht man über die Straße und kommt am Weg zur Osterburg an. Dieser ist nun leider nicht mehr kinderwagenfreundlich, da er schmal und ziemlich steil ist.
Unterwegs findet man einen tollen, mystischen Baum mit einer Baumhöhle, in der man sich toll verstecken kann. Ein Spaß! Bald hat man es auch schon geschafft und die 750 m Steigung haben sich gelohnt! Man erblickt sofort die Burg und die tolle Anlage. Ein echter Abenteuer-Spielplatz! Wichtig ist es trotz alle dem, nicht auf die Mauern zu klettern und die Kinder im Auge zu behalten, denn es gibt viele weniger befestigte Stellen. Wir hatten auch das Glück, in das Innere des großen Turmes gehen zu dürfen. Von oben hatten wir einen tollen Ausblick - danke hierfür!
Ein toller Platz zum Verweilen und picknicken. Zurück nach Themar geht es wieder zu Fuß den Radweg entlang. Wir bedanken uns ganz herzlich bei Steffi von der Sportjugend, die uns auf diese schöne Wanderung entführt hat. Ein toller Ausflug!
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